Können von Spielsand Gefahren ausgehen, wenn unsere Kinder vielleicht kleine Mengen oder sogar mit größerem Appetit den Sand essen? Ist eine Sorge der vieler Eltern berechtigt? Und wie unterscheidet sich Spielsand von herkömmlichem Sand, der für den Bau benutzt wird?
Spielsand sollte also für die Kinder ungefährlich sein. Weder Schmutz noch Keime und selbstverständlich auch Schadstoffe dürfen diesen belasten. Eine gründliche Vermeidung liegt dabei auch in der Verantwortung der Eltern.
Was Spielsand ist und was Bausand ist, ist nicht klar und streng unterschieden. Eine handfeste Definition gibt es nicht. Ein Hersteller von Sand könnte jederzeit für einen größeren Profit seinen Sand als Spielsand deklarieren. Aber dann unterliegt der Sand einer viel strengeren gesetzlichen Regelung. Die Vorgaben, die der Sand zu erfüllen hat unterliegen ab dann den Bestimmungen für Spielzeuge. Ab dann darf der Sand weder biologische noch chemische Schadstoffe aufweisen.
Die Aufbereitung von Spielsand ist daher vor allem eine Form der Reinigung und wird aufgrund der Hygienebestimmungen vor dem Prozess des Verpackens gewaschen, sodass Keime, Schadstoffe und auch Schmutz gründlich entfernt werden. Dadurch wird der Sand feiner und weniger klebrig.
Von Fallschutzsand wie er beispielsweise unter Schaukeln angebracht wird unterscheidet sich Spielsand in seiner Körnungsgröße. Die Körner sind wie bei herkömmlichem Sand deutlich kleiner als bei Fallschutzsand. Dadurch entsteht eine deutlich geringere Dämpfung beim Fall und das Verletzungsrisiko steigt. Daher sollte unter Schaukeln und anderen Kletterspielzeugen eher ein Sand mit einer größeren Körnung gewählt werden, der mehr Schutz durch eine bessere Dämpfung bietet.
Durch die Reinigung entsteht als erfreulicher Nebeneffekt, dass der Spielsand für die Kleidung keine Flecken hinterlässt. Bei der Wäsche werden sowohl Tonbestandteil als auch Lehm entfernt. Während herkömmlicher Sand mit hartnäckigen Flecken der Kleidung zu schaffen macht, ist die für den gereinigten Spielsand nicht mehr der Fall. Ohne Probleme kann die Kleidung der Kinder letztlich gewaschen werden. Dies ist ein gutes Zeichen, dass die Hygienerichtlinien eingehalten werden.
Ist es nun also dennoch schädlich, wenn die Kleinen Spielsand in den Mund nehmen? Denn es ist ja so, dass es kaum ein Kind gibt, dass nicht während des Spielens einmal oder auch häufiger Sand in den Mund nimmt oder sogar größere Portionen gekostet werden. Die erfreuliche Nachricht ist aber, dass Eltern aber ganz unbesorgt sein können. Spielsand wie er handelsüblich angeboten wird, hat kein besonderes Gesundheitsrisiko in Bezug auf Keime oder Schadstoffe. Zumal die verschluckte Menge im Regelfall durchaus sehr gering ist.
Eine Sicherheitsvorkehrung, die dennoch für sicherheitsbewusste Eltern von Vorteil sein kann, ist die Möglichkeit der Abdeckung des Sandkastens, sodass nach dem Spielen der Sandkasten verschlossen werden kann. Wie groß das Sicherheitsrisiko auch sein mag, es ist durchaus typisch, dass sich vor allem Katzen gern Sandkästen zu ihrer Toilette machen, wenn der Sandkasten über das Jahr hinweg offensteht. Katzen transportieren dabei unter anderem Wurmeier sowie mikrobakterielle Erreger, die zu einem gesundheitlichen Problem werden können. Dies gilt es auch für öffentliche Spielanlagen zu bedenken, da der Kot von Katzen, aber auch Wildtieren oder auch Hunden dort mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit hineingetragen wird als es für den eigenen Sandkasten im eigenen Garten der Fall ist. Abgesehen von Tieren vermeidet eine Abdeckung andere Verunreinigungen, die durch Wind und Wetter anfliegen können. Mit einer Abdeckung muss der Sand deutlich weniger oft ausgetauscht werden.
Spielsand sollte nämlich in regelmäßigen Abständen ausgewechselt werden. Es liegt in der Verantwortung der Eltern, den Sandkasten immer mal wieder zu überprüfen, ob er irgendwelche sichtbaren Verunreinigungen enthält. Dabei kann es sich auch um Ameisen handeln oder anderweitigen Befall von Insekten. Auch mit einer Abdeckung lässt sich keine hundertprozentige Reinheit gewährleisten. Der Schutz der Gesundheit unserer Kinder liegt daher auch in der Eigenverantwortung und somit in der Pflicht den Sand regelmäßig auszutauschen.
Im Verlauf eines Jahres kann sich so einiges im Sandkasten ansammeln, die die Entstehung von Keimquellen befördern können. In welchem Zeitabstand der Sand im Kasten ausgetauscht werden sollte, steht nicht exakt fest. Die Empfehlungen liegen zumeist zwischen zwölf und 24 Monaten, innerhalb der der Sand erneuert werden sollte. Einmal im Jahr reicht also in aller Regel aus. Am besten empfiehlt sich als Zeitpunkt der Frühlingsbeginn, da dann die Zeit für die Sandkastenspieltage kommt.
Es lohnt sich dabei den Spielsand komplett auszuwechseln, sodass Gefahren durch den alten Sand nicht auf den neuen und frischen Spielsand übergehen können. Sporen von Pilzen, Reste von Pflanzen, aber auch Pollen oder Schadstoffe wie Ablagerungen von Abgasen aus der Luft werden so vollständig und nicht nur teilweise entfernt.
Zur Entsorgung des alten Spielsandes empfiehlt sich ein örtlicher Recycling- beziehungsweise Wertstoffhof, wenn es sich um größere Mengen handelt. Ansonsten können kleinere Mengen mit dem Kompost vermischt und untergegraben werden. Eine Entsorgung im Wald oder auf öffentlichen Spielplätzen ist jedoch verboten.
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