Nicht nur die Autoindustrie hat ein starkes Interesse am Recycling von Metall. Eine zentrale Rolle kommt wie bei fast allen Recyclingvorgängen dem Umweltschutz zu. Daher gelten die höchsten Umweltstandards in der Aufbereitung von Altmetall.
Für Europa ist in der heutigen Zeit Metallrecycling eine unschätzbare Rohstoffquelle geworden. Metall wird nicht mehr verbraucht. Nach dem Gebrauch, sobald der eigentliche Verwendungszweck eines Produkts abgelaufen ist, findet eine Wiederwendung statt. Das ist vor allem aufgrund von Ressourcenknappheit eine sehr wichtige Umweltfrage. Dabei spielen viele gesetzliche Bestimmungen eine wesentliche Rolle. Abfallrecht, Luft- und Wasserschutz, Boden und auch das Chemikalienrecht spielen in den Prozess hinein. Die Erfüllung der Standards wird von allen Mitgliedern im VDM weltweit gewährleistet. Zertifikate aber auch Audits dienen als unzählige Belege. ESN ist die Abkürzung für die staatliche Entsorgungsgemeinschaft, welche branchenbezogen Unternehmen zum Fachbetrieb für Entsorgung auszeichnet. Zusätzlich existiert ein Umweltausschuss, der VDM, welcher einen Überblick über wichtige Themen hat und die praktische Arbeit der Unternehmen begleitet.
Radioaktives Material, welches kontaminiert ist, darf nach der Klassifizierung von NE-Metallschrott nicht weiterverarbeitet werden. Daher wird Metallschrott auf belastende Radioaktivität überprüft, bei welcher der VDM gemeinsam mit VDI, dem Verband Deutscher Ingenieure e.V. Hilfestellungen für die Praxis liefert.
Verfahrenskette und verschiedene Metallschrott-Sorten
Die Verfahrenskette der Wiederverwendung sieht in groben Zügen so aus: nach der Nutzung wird metallhaltiger Abfall entsorgt und durch Schrottsammler eingesammelt. Hierbei handelt es sich im Regelfall um selbständige Miniunternehmer, die mit einem Lkw Schrott von Firmen und Privatpersonen einsammeln und diesen zu einem Schrotthändler bringen. Alternativ dazu kann es auch verschiedene Sammelformen durch die Kommunen oder durch andere Entsorgungsbetriebe geben. Der Schrotthändler mit dem klassischen Schrottplatz reinigt und sortiert den ankommenden Schrott und verkauft ihn dann an weiterveredelnde oder sammelnde Schrottgroßhändler oder direkt an den Wiederverwerter. Die Kette der Zwischenhändler kann je nach Schrottart bis 4 oder 5 Händler lang sein. Man bedenke, dass sich die Sortiertiefe alleine im Fe-Schrott gut und gerne auf über 40 Spezifikationen zum Sammeln und Sortieren erstrecken kann. Am Ende der Kette steht die metallverarbeitende Industrie, die aus dem Schrott wieder neue Waren schafft. Schrott hat in der Industrie als Sekundärrohstoff eine genauso wichtige Stellung zur Herstellung inne wie das ursprüngliche Eisenerz.
Die genaue Definition der Metalle und Legierungen bzw. eine Vorabanalyse erfolgt im Zweifelsfall zunächst durch ein Hand-Spektrometer das mit der Technik der Laserinduzierten Plasmaspektroskopie funktioniert. Zudem müssen alle Anlieferungen durch einen am Anlieferungspunkt installierten Detektor auf Radioaktivität getestet werden.
Im Folgenden werden einige wenige Beispiele aus der langen Liste für verschiedene Schrottarten und deren Recyclingpotential genannt:
Elektronikschrott besteht aus ausgesonderten elektronischen Geräten und Baugruppen. Er enthält neben organischen und anorganischen Isolierstoffen insbesondere Stahl, Aluminium, Kupfer, Zinn, Blei, Silber, Gold und andere Edelmetalle. Da einige dieser Stoffe problematisch bei der Deponie und Verbrennung sind, besteht u. a. in Deutschland eine getrennte Rücknahme und Erfassung. Elektronikschrott wird von Hand zerlegt, vorsortiert, geschreddert und durch verschiedene Verfahren aufgearbeitet. Windsichter führen eine Dichtetrennung durch, Eisen wird durch Magnetscheider abgetrennt, sodass auch die Nichteisen- und Edelmetalle zurückgewonnen werden können. Bei der Kupfer-Raffination, der sogenannten Elektrolyse bleiben fremde Metalle wie unter anderem die Edelmetalle im Elektrolyseschlamm zurück und werden nachfolgend getrennt.
Kabelschrott besteht aus ausgedienten Elektrokabeln und kann außer den Isolierstoffen neben Kupfer auch Aluminium oder Stahl enthalten. Zur Abtrennung der Isolierstoffe wurde früher oft ein kryotechnisches Verfahren angewendet, bei welchem die Isolierstoffe durch Kälte verspröden und zerschlagen werden können. Heute wird Kabelschrott über Schneidmühlen zerkleinert, dann durch Windsichtung in Fraktionen von Kupfergranulat und Kunststoffgranulat getrennt.
Das Verschwelen von Kabel- und Elektronikschrott setzt hohe Mengen gasförmiger Schadstoffe frei. Dazu gehört unter anderem Dioxin. Dieses Verfahren ist noch heute in Ländern der Dritten Welt gebräuchlich, ohne dass entsprechende Rauchgasreinigung durchgeführt wird.
Der Handel bei der Metallverwertung hat eine eigene Aufgabe. Die Verfügbarkeit soll durch den Metallhandel Metallschrott in größeren Mengen für Konsumenten, das heißt zum Beispiel Metallhütten sowie Halbzeugwerke, sichergestellt sein. Das Altmetall wird somit angekauft und es im Anschluss wiederzuverwerten. Die Verwertung wird daher im ersten Schritt sortiert. Dies richtet sich entweder nach den Richtlinien des Metallhandels, wenn nicht andere Vorgaben durch den Kunden vereinbart sind. Um diese Sortierung möglich zu machen, sind meist weitere Schritte der Behandlung nötig, bei denen das Metall zerkleinert wird, gepresst wird oder falls erforderlich geschnitten wird. Dies entscheiden die Kunden anhand ihrer Anforderungen.
Der Rahmen der staatlichen Bedingungen bestimmt dabei, ob das Recycling erfolgreich sein kann. Unter anderem kann es vorkommen, dass gute und privatgeführte Unternehmen, die funktioniert haben durch kommunale Betriebe verdrängt werden, weil der Staat in der Metallverwertung Einnahmen sieht. Ein Gesetz, dass die gewerbliche Sammlung verbietet sollte daher abgelehnt werden.
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